GESCHWISTER  PFISTER
“Have a ball”              6.5.2004, Limelight, Köln

Vor einem knappen Jahr hatten wir die Geschwister Pfister im Kölner Limelight mit dem Programm “Have a ball” schon mal gesehen und waren sehr begeistert gewesen. Das konnten wir nochmal brauchen. Wieder waren wir im Limelight, dem schönen, alten Kasino-Theater und wurden, wie alle anderen Besucher, im Vorübergehen im Kommandoton von der Garderobiere angeröhrt: “Haaalloooo! Jacken abgeben!!” (wofür sie dann einen Euro kassierte). Das war etwas unerwartet und auch unpassend, liess die Vorfreude auf die Geschwister Pfister aber weiter steigen.

Als es losging, tauchten wir sofort in eine andere Zeit, genoßen die perfekte Show, den tollen Gesang und die richtig gute Live-Musik der Jo-Roloff-Bigband. Wir befanden uns in den 20erJahren und die Musik packte mich sofort. Wenn ich schon mal gelebt haben sollte, dann wahrscheinlich irgendwann in den 20er oder auch 40er Jahren in einem Nachtclub mit richtig guter Musik. Anders ist es nicht zu erklären, dass ich mich bei solchen Klängen sofort wohl fühle. Allerdings weiß ich nicht, ob ich darstellender Künstler war, oder doch eher eine kleine Bedienung. Vielleicht auch eine Garderobenfrau, ““Haaalloooo! Jacken abgeben!!”.


Die Pfisters waren in ihrem ganzen Auftreten sehr überzeugend und spielten ihre Rollen so perfekt, dass man schon zweifeln konnte, ob es überhaupt Rollen waren. Fräulein Schneider war aus Bulgarien, ihr Mann kam aus der Schweiz und dessen Bruder war in Amerika augewachsen, wie man bei allen drei deutlich am Akzent hören konnte. “Wir sehen phantastisch aus!” lobten sie sich selber, und Fräulein Schneider warf einen Blick ins Publikum und lächelte: “Und ich sehe, Sie haben auch.... versucht.... sich... äh... Mühe zu geben.”

Die Lightshow war perfekt, eine Nebelmaschine erzeugte stimmungsvollen Rauch, und die ganze Show war sehr gut passend zur damaligen Zeit inszeniert und machte großen Spaß. Jo Roloff saß als Big-Band-Leiter am Flügel und hatte trotz seiner Nebenrolle eine faszinierende, eigene Persönlichkeit, die ebenfalls wie aus einer anderen Zeit wirkte.
 



Auf der Bühne wurde die große Show abgeliefert, hin und wieder durfte das Publikum einen kurzen Blick hinter die Fassade werfen, aber die Bereiche von Bühne und Publikum blieben bei den Pfisters klar getrennt. Sie waren wunderbar elitär, zählten ihre Häuser durch, die auf der Welt verteilt waren und erschraken sehr, als sie von einem teuren Restaurant in Zürich erzählten und ihnen plötzlich bewußt wurde, dass sich das die Leute im Publikum nicht würden leisten konnten. In der Show wechselten choreografierte Lieder mit Zwischenmoderationen, es war mal lustig, mal ernster, aber bei allem Klamauk immer seriös. Bei den Pfisters stand die gute Show an erster Stelle und sie lieferten ein erstklassiges Ergebnis ab.


Beim lasziven “Puff your cares away”, bei dem gezogene Töne und choreografierter Zigarettenrauch eine unglaublich ruhige Stimmung erzeugten, saß ich einfach nur noch da, war in einer anderen Zeit und fühlte mich total ausgeglichen und wohl. Wunderbar!

Da ich schon einen ausführlichen Bericht von meinem Besuch im Juli 2003 geschrieben habe, verzichte ich jetzt auf weitere Erklärungen und setze nur ein paar Fotos dazu, die zwar wortlos sind, aber trotzdem viel sagen.

          
Bericht vom Juli 2003                                 zurück zu So war’s


Die Geschwister Pfister - von mir sehr zu empfehlen!


















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