4.März 2005 Heinrich-Heine-Gymnasium Köln-Ostheim
WANNINGER & RIXMANN SOLO FÜR ZWEI
Angeblich sind Biggi Wanninger und Anne Rixmann Gegensätze. Die eine klein, die andere groß, die eine mit dunklen, langen Locken versehen, die andere mit kurzen blonden Strähnen, die eine
temperamentvoll chaotisch, die andere distanziert beherrscht. Kölnerin trifft Nordlicht, oder so. Aber schon nach wenigen Minuten wurde mir klar:
Die beiden verstehen sich wunderbar und sind sich gar nicht so unähnlich. Die SPIELEN nur. Das allerdings zum größten Vergnügen der Zuschauer.
Beide waren mir seit Jahren als Ensemblemitglieder der Kölner Stunksitzung ein Begriff, und ich wusste, dass sie singen und spielen konnten und außerdem sehr witzig waren. Mit recht hohen
Erwartungen ging ich in ihr Programm und wurde überrascht, denn das war noch lustiger, noch schneller und noch abwechslungreicher, als ich gedacht hatte. Zwei total nette, sympathische
Frauen, “Biggi” und “Anne”, kamen gemeinsam auf die Bühne, machten schnell klar, dass sie sich jeweils für den besseren Teil des Bühnenprogrammes hielten und suchten nebenbei im Publikum
nach netten Single-Männern für den Eigenbedarf. Vordergründig nett zueinander, machten sie durch hochgezogene Augenbrauen oder einen
genervten Unterton immer wieder deutlich, dass sie auf die Partnerin gerne verzichten würden, aber leider auf sie angewiesen waren. Es blieb dabei aber ein augenzwinkernd netter Ton im
Raum, denn so richtig böse konnten Biggi Wanninger und Anne Rixmann gar nicht miteinander umgehen. Das Publikum konnte also fröhlich und laut darüber lachen und musste nicht verschreckt die Luft anhalten.
Zwischen den Kabbeleien gab es sehr abwechslungsreiche, witzige Szenen zu sehen, bei denen die beiden in verschiedene Rollen schlüpften. Mit wenig Dekorationsaufwand wurden blitzschnell neue
Gestalten geschaffen. Da traf die seriöse Konzertbesucherin auf eine Musikliebhaberin aus der Fankurve, die älteren Damen ‘Schmitz-Klettenberg’ und ‘Petersen’ stellten sich Dieter Bohlen zur
Superstar-Auswahl vor, und beim Vortragen des Dramas ‘Antigone’ kam völlig unpassend Trude Herr dazu und sang mit rauher Stimme: “Ich will keinen toten Bruder!” Das Publikum hatte viel Spaß!
 
 
Mit tollen Stimmen sangen die beiden Darstellerinnen Musiknummern, die immer einen Haken hatten oder sofort genutzt wurden, um weitere Seitenhiebe auf die Partnerin auszuführen. Was
für Stimmen! Ein musikalischer Genuss, gepaart mit viel Humor. Es blieb einfach kurzweilig. Das lag nicht nur an den guten Nummern und den tollen Stimmen, sondern auch an der natürlichen,
netten und sehr sympathischen Ausstrahlung, die Biggi Wanninger und Anne Rixmann hatten. Publikumsnah und augenzwinkernd führten sie ihr Programm vor, und die Zuschauer waren von
Beginn an aufmerksam, lachbereit und sehr vergnügt dabei.
 
 
Fazit: Ich hatte sehr viel Spaß und kann einen Abend mit Biggi Wanninger und Anne Rixmann nur
empfehlen! Ein sehr kurzweiliges Programm, das weder über Männer, noch über Frauen hetzt, sondern liebevoll verschiedene Charaktertypen mit ihren Macken zeigt und dazu viel Komik (keine
platte Comedy!) und tollen Gesang bietet. Sehr vergnüglich!!
|