Mein Fachwissen über Eishockey war beeindruckend: Schätzungsweise acht bis zehn Leute waren in einer Mannschaft, hatten
schwarze Schlittschuhe an und hauten mit gebogenen Hockeyschlägern einen kleinen, schwarzen Puck rasend schnell quer über die Eisfläche. Manchmal auf das gegnerische Tor zu, wo sich ein stark vermummter Torwart mit
gitterartigem Kopfschutz schwerfällig auf die Knie fallen ließ, manchmal in die Zuschauerreihen, wo ein bis eben noch jubelnder Zuschauer mit zertrümmertem Schädel vom Platz sank. Zwischendurch drückten sie gegnerische
Spieler an die Seitenbande oder prügelten sich in großen Gruppen. Wenn der Schiedsrichter zu nah kam, wurde er auch verhauen. Danach mussten sich immer einige Spieler auf eine Bank hinter schußsicherem Glas setzen, wo
sie auf den Boden spucken und böse gucken mussten, bis sie wieder auf die Eisfläche durften.Ich fand das reichte, um mal das Eishockey-Länderspiel Deutschland gegen Canada zu besuchen. Brisanterweise in einer Gruppe,
die aus vielen Deutschen und einer Canadierin bestand. Das versprach spannend zu werden. Da ich von Eishockey sowieso keine Ahnung hatte, tat ich so, als wäre ich ein erfahrener Fan, warf mich in ein rotes, mit
Canada-Symbol verziertes Sweatshirt und fuhr mit der ganzen Gruppe zur Köln-Arena. Unterwegs stellte sich heraus, dass die meisten Leute, mit denen ich mir das Spiel ansehen wollte, von Eishockey nicht viel mehr Ahnung
als ich hatten. Sehr beruhigend. “Canada hat einen Vorteil.” gab einer aus der Gruppe mit Kennermiene bekannt. “Bei Air Canada gibt es viel mehr Beinfreiheit!” Nun, das war ein Argument. Im Foyer der Köln-Arena
malten wir uns aus Solidarität zu unserer Canadierin rote Canada-Blätter auf die Wangen und stiegen die langen Treppen zu den weit oben liegenden Plätzen hoch. Es erwartete uns ein imposanter Anblick auf die
hellerleuchtete Spielfläche, auf der sich etwa 50 Eishockeyspieler warmkreisten und ganz viele schwarze Pucks über der Eisfläche verteilten. Zur besseren Unterscheidung waren die Spieler verschiedenfarbig gekleidet und
hielten sich nur in der eigenen Hälfte auf. Laute, hallige Musik klang durch die Köln-Arena und es wirkte fast wie eine einstudierte Choreographie eines Eishockeyballetts. Die scharzgekleideten Deutschen mit den gelben
und roten Farbsprenkeln fuhren dabei etwas chaotischer durcheinander, während die rot-weiß gekleideten Canadier eher die gemeinsame Kreisform einhielten. Als beide Gruppen dann aber schnell im großen Kreis um ihr Tor
fuhren und dabei im Sekundentakt Pucks auf das Tor knallten, ahnte ich, was auf uns zukommen könnte. Das war kein Spiel für Trantüten. Links und rechts an den Schmalseiten der Eisfläche waren die Fanblocks. In beiden
gab es Stehplätze mit vielen rot-weiß gekleidete Fans, die aber meistens nicht für das rot-weiße Canada waren, sondern für die rot-weiße Kölner Eishockeymannschaft Haie. Eine Ähnlichkeit zum Fanblock des 1. FC Köln war
dabei allerdings nicht zu verleugnen. Während die Zuschauer langsam die große Arena füllten, täuschte die Hallenbeschallung mit hallendem Schall gute Stimmung vor. Brings vom Band sang von der ‘superjeilen Zick’, lauter
Jubel war zu hören und auf den großen Monitoren über dem Spielfeld konnte man feiernde Fans sehen. Im Kontrast dazu waren die realen Zuschauer alle sehr ruhig und hatten nur das GEFÜHL, dass irgendwo in der Arena der
Bär los sein musste. Ich erkannte die Täuschung sofort, ließ mich aber trotzdem von der scheinbar aufgeregten Stimmung anstecken. Einer aus unserer Gruppe, der schon den ganzen Weg bis zur Köln-Arena mit um die
Schultern gehängter Canada-Flagge gemacht hatte, erwies sich plötzlich als ziemlich gut informiert. Er wußte, dass Canada das Spiel gewinnen würde, was ich ihm sofort glaubte und mir ein wenig die Spannung nahm. Aber
nur ein wenig, denn alles drumherum war immer noch neu genug, um mich zu interessieren. Ganz lässig erklärte er, dass Canada bei diesem Spiel nur mit der zweiten Besetzung antreten könne, da die guten Spieler zur Zeit
in der amerikanischen Liga spielen würden. Allerdings spielten in der canadischen Ländermannschaft drei Canadier mit, die sonst in Deutschland für die Kölner Haie spielten, während in der deutschen Mannschaft alle GUTEN
deutschen Spieler antreten würden, bis auf DIE deutschen Spieler, die zur Zeit in der amerikanischen Liga spielen würden. Etwas kompliziert, aber umso beeindruckender in der Erklärung. Ich erfuhr außerdem, dass die
deutsche A-Sortierung gegen die canadische B-Sortierung ziemlich chancenlos war, dass es auf dem Feld fünf Spieler pro Mannschaft, und in einem Spiel meistens 6 bis 8 geschossene Tore gab, manchmal aber auch nur eins
oder auch 16, dass der deutsche Trainer gleichzeitig der Trainer der Kölner Haie war, und dass die blauen Linien auf dem Eis wie für das Abseits im Fußball waren, aber doch irgendwie anders. Eine Menge Information für
‘so nebenbei abgegebene Erklärungen’ fand ich und ernannte ihn heimlich zum Eishockey-Experten. Von mir unbemerkt hatten die Spieler inzwischen das Feld verlassen und vier erwachsene Puckjungen (BALL-Jungen können die
ja nicht heißen!) sammelten die vielen Pucks ein. Zwei Eiswagen glätteten die Spielfläche, bügelten die Schrammen weg und überzogen das Eis mit neuem Glanz. Unsere Canadierin überlegte, wie die offizielle Bezeichnung
für die Wagen war, wollte ‘Eiswagen’ nicht gelten lassen und kam nur auf “Saltimbuca oder so.” Ich kannte nur ‘Saltimbocca’ und das war etwas Italienisches zum essen. Es wurde dunkel in der riesengroßen Köln-Arena,
die in den Zuschauerreihen einmal ringsherum angebrachten Logenabteile leuchteten mild gelb, kamen aber nicht gegen das strahlende Weiß der Eisfläche an. Vier breite Scheinwerfer an den Ecken des Spielfeldes leuchteten
kompakt nach oben und erzeugten die Vorstellung von vier dicken Säulen, die das Dach der Arena trugen. Alles schon sehr eindrucksvoll. An einer Ecke des Spielfeldes erschienen rot-weiß, aber knapp bekleidete Mädel und
begannen silberne Puschel zu schwenken. Der Hallensprecher rief hallig und unverständlich in den Raum, und unter magerem Applaus kamen die canadischen Spieler auf das Eis gefahren. Einer nach dem anderen und es wurden
immer mehr. Plötzlich gab es bei einem großen Jubel und ich warf einen fragenden Blick zu unserem in der Nähe sitzenden Experten. “Der spielt sonst bei den Kölner Haien.” war die erklärende und mich sofort
zufriedenstellende Antwort. Als mehr als 20 canadische Spieler angekommen waren (ich dachte, es wären nur 5 pro Mannschaft??), begann der Einlauf der deutschen Spieler. Die Strahler, bis dahin ruhige, weiße
Dach-Stützen, veränderten ihre Farbe wechselnd in Rot, Blau und Gelb und begannen begeistert hin und her zu schwanken. Die Fans applaudierten donnernd, johlten und pfiffen gellend, und der Mann neben mir, der zufällig
mein eigener war, sagte bei dieser Ungerechtigkeit in der Begrüßung: “Jetzt hoffe ich ja, dass sie dermaßen eins auf die Mütze kriegen!” Er meinte die deutsche Mannschaft, und da er eine rote Canadaflagge auf die Wange
gemalt hatte, musste er das ja sowieso hoffen. Nach meiner Zählung standen bei den Canadiern 21 Spieler und bei den Deutschen 23 am Spielfeldrand. Unterschiedlich viele Spieler? Was war das denn?? Jetzt wurde auch
noch ein riesengroßer, schwarzer Puck auf die Eisfläche geschoben, vor dem ein schwarzer Teppich ausgerollt wurde. Den Experten konnte ich nicht fragen, denn der erhob sich gerade vom Sitz und kommandierte: “Die Hymnen.
Los, zack, zack, aufstehen!” Seltsamerweise gehorchten alle Zuschauer und standen auf. Ein Mann in schwarzem Anzug stellte sich auf den Riesenpuck und begann tenorig zu singen. Ach, das war also die canadische
National-Hymne? War aber kurz, nicht mal 10 Takte lang. Als die Zuschauer hämisch zu johlen begannen, merkte ich, dass der Sänger sein Lied abgebrochen hatte - warum auch immer. Kurz danach setzte er erneut an und
diesmal war es eindeutig länger und klang wie eine richtige Nationalhymne. An der deutschen Hymne danach konnte ich allerdings ungefähr abschätzen, wie er die canadische interpretiert hatte. Eher so musicalmäßig. So wie
der sanfte Heldentenor seiner Liebsten einen Antrag macht. Na, immerhin sah er nett aus, was auf dem Monitor bei den Nahaufnahmen zu sehen war. Noch beim letzten Ton der deutschen Hymne lösten sich die Spieler von der
Bande und sausten quer durcheinander über das Eis, der Ansager hallte vor sich hin und Teppich und Puck wurden in dem Wirrwarr weggeräumt. Dann trafen sich beide kompletten Mannschaften auf ihrer Hälfte in einem Kreis
zu einer kurzen Lagebesprechung, senkten dabei die Köpfe und ich überlegte, was sie wohl sagten. “Wo sind wir hier?” “Gegen wen spielen wir heute eigentlich?” “Ist die Puschelmaus rechts hinten, die mit den blonden
Locken, neu?” (Waren aber reine Vermutungen von mir.) Da es sowieso viel zu viele Spieler waren, verzogen sich die meisten hinter die Bande und saßen aufgereiht wie behelmte Ritter im Mittelalter, in den Händen die
hochgestellten Schläger, die wie Lanzen aussahen. Plötzlich war das Spiel dran und ich hatte mal wieder nichts mitbekommen. Von jeder Mannschaft sausten fünf Spieler über das Eis und vor jedem Tor stand ein Torwart.
Drei Schiedsrichter in schwarzen, langen Hosen und gestreifter Sträflings-Oberbekleidung rasten mit über das Spielfeld, Stöcke knallten auf das Eis oder gegen den Puck und das Tempo war rasant. Alles von unseren
hinteren Plätzen aus erstaunlich gut zu erkennen, und sogar der Puck war viel besser als bei Fernsehübertragungen zu sehen. Unglaublich schnell glitten die Spieler über das Feld, wichen Gegnern aus, schlugen den Puck
mit Schwung weiter und stießen mit voller Energie und dumpfem Klang an die Bande. Plötzlich kletterten einige Spieler von ihrem seitlichen Warteplatz über die Randbegrenzung und stürmten auf den Puck los, während sich die gleiche Anzahl von Spielern sofort vom Feld in den Randbereich begab.
War das eine ordentliche Auswechslung? Scheinbar ja. Ein kurzer Blick auf den Experten zeigte, dass er keine Miene verzog und das auch so erwartet hatte. Die Spieler zeigten viel Kraft, sprinteten auf
Höchststufe los, aber durch das Gleiten auf dem Eis waren alle Bewegungen weich und schwebend. Außer dem Knallen der Schläger und dem Auftreffen des Pucks an
die Bande war kaum etwas vom Spiel zu hören, und es war fast unpassend zu den schnellen, aber sanften Bewegungen der Körper die kraftvolle Aggression in den Kämpfen
um den Puck zu spüren. Manchmal sah es aber auch witzig aus, wenn drei Gestalten mit viel Schwung ganz gleichmäßig nach rechts schwebten und der Puk an ihnen vorbei nach links geschlagen wurde.
Ansonsten ging es hart zur Sache. Mit dem Schläger wurde an gegnerischen Beinen und Armen gehakelt, Spieler wurden an die Bande gedrückt und fast bewegungsunfähig eingequetscht, und irgendwie schien außer Hauen, Beißen und ‘Von- hinter- der- blauen- Linie- Schießen’ alles erlaubt zu
sein. Aus mir völlig unersichtlichen Gründen wurde das Spiel manchmal kurz vom Schiedsrichter unterbrochen, ständig kletterten Spieler über die Bande auf das Eis, und ich hatte keinen Überblick. Woher wußten die Spieler
wann sie dran waren und wann sie wieder an den Rand gehen mußten? Und wie schafften sie es, dass wirklich immer nur fünf Leute pro Mannschaft spielten und nicht zufällig mal sechs oder sieben?
Auf der anderen Seite des Spielfeldes entdeckte ich mehrere Tische, an denen Leute saßen. Ich hörte, dass es dort noch weitere Schiedrichter gab, die Spielverläufe notierten,
Strafzeiten auszählten und alles machten, für das die Schiedsrichter auf dem Spielfeld keine Zeit hatten. Ich wußte sogar, was sie am Schluß des Spieles machen würden: Tafeln hochhalten, auf denen große Nummern standen.
5.4 5.8 5.2 4.9 5.4 und so weiter. Das kannte ich aus dem Fernsehen. Das kam immer, wenn vorher Leute Schlittschuh
gefahren waren, und die 6.0 war besonders gut. Hey, ich war auch nicht schlecht!Ganz plötzlich schoßen die Canadier das erste Tor. Für mich ja nicht unerwartet, aber
trotzdem schön. Als 20 Minuten nach Spielbeginn eine laute Tröte zu hören war, strömten sofort alle Spieler von der Spielfläche und den Wartebänken auf das Eis und verliessen es
an einer Ecke. Sah irgendwie aus wie beim Billard, wenn alle Kugeln in das Eckloch verschwinden. Die Zuschauer standen auf und gingen zum Teil aus der großen Innenhalle,
um im Außenteil Getränke und Bratwürste zu kaufen. Ich erfuhr in der Zwischenzeit, dass Eishockey ein Spiel mit den berühmten DREI Halbzeiten war, die jeweils 20 Minuten dauerten.
Während der Pause polierten die Eiswagen wieder die Spielfläche auf, und unsere nette Canadierin überlegte abwechselnd, ob sie sich die Telefonnummern von anderen
canadischen Fans geben lassen sollte, um mal mit ihnen zu quatschen, und wie der ‘Eiswagen’ richtig hieß. Irgendwas mit ‘Sim....’ , aber “Simbabwe” war es auch nicht.
Über den Lautsprecher gab es ein halliges Gewinnspiel, wir hörten interessiert zu, konnten aber beim besten Willen nicht verstehen, wer wann was machen musste und was der
Gewinn überhaupt war. Plötzlich war das Eishockey-Spiel wieder dran, obwohl noch lange nicht alle Zuschauer auf ihren Plätzen waren. Einer aus unserer Gruppe testete mal
schnell, wie lange er laut in seine rote Tröte pusten konnte und erhielt danach von den umliegenden Plätzen kurzen, aber anerkennenden Applaus. “Nochmal!” wurde er
aufgefordert, aber er wehrte ab: “Nee, ist mir peinlich.” “Ach, komm, du hättest dir das Ding doch nicht gekauft, wenn es dir peinlich wäre!”, aber er weigerte sich schamhaft.
Das Spiel war weiterhin schnell und faszinierend. Unglaublich, wie präzise sich die Spieler den Puck zuspielen konnten, und total klasse, wenn der Puck bewußt gegen die Bande geschlagen wurde, blitzschnell hinter dem Torbereich entlangglitt und von einem auf der anderen
Seite wartenden Spieler entgegengenommen wurde. Schon nach wenigen Minuten in der zweiten Spielzeit trafen die Deutschen das gegnerische Tor, obwohl der canadische Torwart einen gold glitzernden Helm trug,
den er bestimmt wegen besonderer Abwehrleistungen erhalten hatte. Deutschlandfahnen wurden geschwenkt, aus dem Lautsprecher klangen kölnpatriotische Lieder und die meisten Zuschauer brüllten laut
die bekannten Kracher “Kölle Alaaf, Alaaf!” und “Die Hände zum Himmel!” mit. Ich fand alles ziemlich klasse und sehr interessant, auch wenn ich glaube, dass es sicher
andere Spiele mit noch besserer Stimmung gibt. Es war eben ein Freundschaftsspiel ohne richtigen Prügeleien, kein ausgeschlagener Zahn lag in einer roten Blutlache auf dem Eis,
und der Puck flog nur einmal in sanfter Kurve über die Absperrung und einem Zuschauer in der dritten Reihe an den Kopf, der sich daraufhin die Stirn rieb, aber sitzen blieb. Der
Hallensprecher hallte etwas von 18387 Besuchern (die Zahl verstand ich, weil sie gleichzeitig auf dem Monitor eingeblendet wurde), die Spieler wechselten sich ständig ab
und auf den unteren Treppen tanzten die Puschelfrauen synchron los, wenn es mal ein paar Takte Musik gab. Es war alles sehr schnell, die eigenen Kommentare zum Spiel schon unaktuell, wenn sie gesagt waren, denn bis dahin hatte sich die
Situation auf dem Spielfeld immer schon entscheidend geändert. Manchmal lag ein verlorener Schläger auf dem Eis, manchmal wurde die Strafbank voll. Der Trainer wurde böse guckend über die Monitore eingeblendet und nach
einer weiteren Pause und gegen Ende der dritten Halbzeit stand es dann 3:3. Na, das wurde knapp für die Sieger-Canadier, aber natürlich hauten sie kurz vor Schluß den Puck noch ins Tor und gewannen. War ja klar. Die laute Tröte verkündete das Ende des Spiels, beide Mannschaften stellten sich
auf und schwebten dann in zwei langen Reihen aneinander vorbei, um sich die Hände zu schütteln. Sah ein bißchen aus wie die Reise nach Jerusalem ohne Stühle. Damit war das Programm aber noch nicht beendet, denn jetzt
wurden noch die besten Spieler der beiden Mannschaften prämiert. Beste Spieler? Was hatten die getan? Waren sie besonders schwungvoll gelaufen? Hatten sie die Gegner gut gequetscht oder waren sie am häufigsten
über die Seitenbande geklettert? Mir war nicht aufgefallen, dass einer vielleicht einen Doppel-Axel oder irgendeinen Rittberger gemacht hätte. Auch die Schiedrichter hatten
nicht öffentlich ihre Nummern hochgehalten, aber ich nahm die Entscheidung einfach mal widerspruchslos hin. Da die Spieler für mich alle gleich aussahen, hätte ich sowieso keinen
wiedererkannt und besonders beurteilen können. Neben mir strahlte die Canadierin: ”Zamboni!!” und hatte den offiziellen Namen für den
Eiswagen tatsächlich noch gefunden. Super! Ich ging wirklich umfassend gebildet aus der Köln-Arena heraus. Im Foyer trötete unser Trötenbesitzer zur Überraschung der
umstehenden Leute ein gut erkennbares “Alle meine Entchen” und verdiente sich damit einen versprochenen Euro. An den Hummelflug für zwei Euro wagte er sich allerdings
nicht. Ich fand es erstaunlich wie er auf einer einfachen Fan-Tröte so viele verschiedene Töne produzieren konnte und dachte, er sollte beruflich ruhig mal etwas mit Musik machen.
Völlig unbedroht gingen wir mit unseren gemalten und inzwischen leicht verschmierten Canada-Blättern auf der Wange zwischen den Deutschlandfans zur Straßenbahn und
bekamen dort noch Canada-Anstecker von einer uns unbekannten, aber begeisterten Canadierin geschenkt. Das Eishockeyspiel hatte mir wirklich sehr gut gefallen, ich fand es höchst interessant und hatte viel Spaß.
Aber ehrlich gesagt, hatten wir danach bei Getränken und lecker Schnittchen noch mehr Spaß und noch bessere Stimmung. Davon gibt es aber leider keinen Bericht. *grins* War echt’n schöner Abend! |